Als das ungewöhnliche Fahrzeug im Oktober 1948 auf dem Pariser Automobilsalon vorgestellt wurde, benannte es ein Journalist beim ersten Anblick als „das hässliche Entlein“. Schon war der Name geboren. In Frankreich dagegen hieß es schon immer „deux chevaux“ (frz. für „zwei Pferde“).
Geplant und schließlich auch konstruiert wurde der Citroën 2CV nach den Forderungen: „Entwerfen Sie ein Auto, das Platz für zwei Bauern in Stiefeln und einen Zentner Kartoffeln oder ein Fässchen Wein bietet, mindestens 60 km/h schnell ist und dabei nur drei Liter auf 100 km verbraucht. Es muss ausgesprochen gut gefedert sein, sodass ein Korb voll mit Eiern eine Fahrt über holprige Feldwege unbeschadet übersteht“.
deux chevaux
Neben dieser bekannten Wunschliste leistete auch die knappe Rohstoffversorgung nach dem 2. Weltkrieg den nötigen Schub für den Produktionsstart. Wobei man dazu sagen muss, dass der Verkauf zu Beginn eher schleppend voran ging, später aber in einem regelrechten Hype endete. Insgesamt wurden ca. 5 Millionen 2CV verkauft! Natürlich nicht nur als Limousine, sondern auch in der Kastenwagen-Variante.
Beim Motor des Citroëns handelte es sich um einen luftgekühlten Zweizylinder-Viertakt-Boxermotor mit Frontantrieb. Zu Beginn der Ära leistete er ganze 9PS und brachte den 2CV auf maximal 70km/h. Im Laufe der Zeit wurde die Leistung auf 29PS mit einer maximalen Geschwindigkeit von 113km/h gesteigert. Klingt im ersten Augenblick nach nicht viel, doch muss man das Gewicht bedenken. Bei nur 560kg war die Ente schon damals ein richtiges Leichtgewicht.
Durch den geringen Hubraum avancierte die Ente in Deutschland zu einem Studentenauto, welches recht günstig im Unterhalt war. Zudem unterschied sich die Ente auch optisch von vielen klassischen Fahrzeugen der wohlhabenden Gesellschaft und so wurde sie in vielen Augen als konsumkritisches Symbol angesehen. Anders in Frankreich, hier hatte der 2CV einen ähnlichen Status wie der VW-Käfer, ein preiswertes Auto für die gesamte Bevölkerung.
Bis zum Produktionsende 1990 wurden unterschiedliche Versionen auf den Markt gebracht. Ein Highlight davon ist sicherlich der „Citroën 2CV Sahara 4×4“. Zwar doppelt so teuer wie das Ursprungsfahrzeug, dafür aber mit Allrad und zwei Motoren ausgestattet. Es sind noch immer sehr begehrte Oldtimer, bei denen gute Exemplare zum Preis von heutigen Luxusfahrzeugen gehandelt werden.
Die einfache Technik, der niedrige Kaufpreis und die sparsamen Unterhaltskosten machten den 2CV zu einem Renner und bis heute erfreut sich die Ente starker Beliebtheit – nicht nur unter den Oldtimerfans! Wem geht es nicht so, dass er lächeln muss, wenn ein CV2 an ihm vorbeifährt?